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Lithografie von Prof Max Feldbauer (26.11.1931)

Ludwig Haller

Ludwig Haller-Rechtern

10.2.1904 – 27.2.1986

Lithografie von Prof Max Feldbauer 26.11.1931




Ludwig Haller, der sich als Autor des Buches Ontoeidetik auch Haller-Rechtern nannte, war einer der Maler der „verschollenen Generation“, deren „Entartete“ Kunst unter dem Regime des Dritten Reiches verfemt war.

Mit einem aussergewöhnlichen Zeichentalent geboren und mit einer analytischen Denkweise ausgestattet, entwickelte sich Haller bereits in seiner Studienzeit zu einem Maler und Kunstphilosophen, der alles hinterfragte, zerlegte und konstruktiv neu gestaltete.

Die Kunstwelt der damaligen Zeit anerkannte seine künstlerischen und didaktischen Fähigkeiten bereits als Student durch Lehrtätigkeiten an der Dresdener Kunstakademie, Einladungen des Deutschen Künstlerbundes zu Ausstellungen und der Vergabe des Villa Romana Preises.

Das Angebot von Professuren an der Technischen Universität Dresden als auch an der Kunstakademie war die zwangsweise Folge dieser Entwicklung. Das politische Regime im Dritten Reich setzte diesem Werdegang ein jähes Ende.

Mit 17 Jahren verlor Haller das rechte Auge. Dieser Umstand kam seiner antifaschistischen Gesinnung zugute, denn wegen der Behinderung wurde er nicht zum Militärdienst eingezogen.

Das künstlerische Wirken war bis zum Kriegsende auf Grund ständiger Kontrolle durch das Regime, durch Ausstellungs- und Verkaufsverbote, mangelndem Einkommen und Rationierung der Malmaterialien beschränkt. So wandte er sich verstärkt der Kunstphilosophie zu und schrieb an seinen Thesen.

Seine Freundschaft mit der Schweizer Künstlerin Erika Streit, welche 1943 aus der Tschechei in die Schweiz umsiedelte und etliche seiner Werke mitnehmen konnte, rettete wenigstens einen kleinen Teil seiner Zeichnungen und Gemälde.

Durch die Bombardierung Dresdens entkam Haller, der sich weigerte, der Volksfront beizutreten, der Exekution durch die SS.

Haller’s Bemühungen, nach dem Krieg die angebotenen Professuren sowie die beruflichen Benachteiligungen durch das Regime anerkannt zu bekommen, waren nur teilweise erfolgreich.

Mittlerweile lag Dresden in der damals russisch besetzten Ostzone Deutschlands, die Verbindungen mit der alten Kunstszene hatten sich aufgelöst, und Haller geriet in völlige Vergessenheit. Bis 2017 war er in keinem Künstlerverzeichnis aufgeführt.

Diese Webseite soll Ludwig Haller wieder in das Bewußtsein der Kunstwelt zurück führen.